Zurück zur Übersicht
11.02.2021

Chlorung des Trinkwassernetzes in Lörrach

Die badenova Tochter bnNETZE startet heute, 11. Februar mit der Chlorung des Trinkwassernetzes in Lörrach. Da die Ursache des aktuellen Qualitätsproblems beim Trinkwasser noch nicht festgestellt werden konnte, leitet bnNETZE am Nachmittag einen Chlorungsprozess ein. Für die Bürgerinnen und Bürger in Lörrach gilt bis auf weiteres eine Abkochempfehlung, bevor das Wasser verzehrt wird.

In Lörrach startet bnNETZE mit der Chlorung des Trinkwassers.
In Lörrach startet bnNETZE mit der Chlorung des Trinkwassers.

Die Wasserexperten von bnNETZE stehen im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt. Aktuell läuft nach wie vor die lokale Eingrenzung des Problems sowie die Ursachenforschung. Da der konkrete Ort des bakteriellen Eintrags noch nicht gefunden werden konnte und auch die heutigen Laborergebnisse Belastungen mit coliformen Bakterien und auch Enderokokken aufzeigen, wird das komplette Lörracher Wassernetz inklusive aller 13 Hochbehälter vorsorglich mit Chlor desinfiziert. Das Trinkwasser aus dem Hahn muss, wie bereits gestern kommuniziert, vor dem Verzehr abgekocht werden. Es kann durch die Chlorzugabe einen leicht chlorigen Geschmack aufweisen.

Abgekocht werden sollte Wasser, das zum Trinken, Waschen und Zubereiten von Obst, Gemüse, Getränken oder anderen ungekochten Nahrungsmitteln verwendet wird. Ebenso das Wasser, welches zur Mundhygiene benutzt wird. Das Abkochen des Wassers verfolgt den Zweck, die gegebenenfalls darin enthaltenden Bakterien abzutöten. (Lassen Sie das Wasser einmalig sprudelnd Aufkochen und dann langsam über mindestens 10 Minuten abkühlen. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen).

Sensible Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime und Dialysestationen werden über den Chlorungsvorgang direkt informiert, damit sie ihre Gerätschaften entsprechend anpassen können.

Die Ursachenforschung bei bnNETZE läuft auf Hochtouren, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Lörracher Wasserwerks. Parallel werden erneute Proben im gesamten Netz gezogen. Ziel ist es, unter Anwendung von Chlor schnellstmöglich keimfreies Trinkwasser für Lörrach zu liefern.

Weitere News zu diesem Thema:

Hinweis zur Erläuterung der Begrifflichkeiten - Auszug aus einer Veröffentlichung des Technologiezentrum Wasser (TZW), Karlsruhe:

Enterokokken werden als Fäkalindikator betrachtet. Aufgrund der im Vergleich zu E. coli längeren Überlebensdauer in der Umwelt werden sie als Indikator für eine zurückliegende Kontamination angesehen. Enterokokken kommen jedoch nicht nur im Darm von Menschen und Tieren vor. Sie gehören auch zur Flora von Insekten und anderen Invertebraten, wie z. B. Schnecken. Einige Enterokokken-Arten können auch auf pflanzlichem Material wie z. B. Hanffasern vorkommen. Großflächige Belastungen von Enterokokken im Trinkwasser in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wurden durch Mücken verursacht, die in Trinkwasserbehälter eingedrungen waren.

Untersuchungen zum Verhalten von coliformen Bakterien im Verteilungsnetz wurden in einem DVGW-Forschungsvorhaben durchgeführt. Der Nachweis von coliformen Bakterien im Leitungsnetz ist danach ursächlich immer auf einen Eintrag von außen zurückzuführen. Solange der Eintrag von coliformen Bakterien anhält, sind diese auch im Wasserkörper und im Biofilm auf den Leitungs- bzw. Behälteroberflächen nachweisbar. Findet kein weiterer Eintrag mehr statt, geht die Anzahl der Bakterien auch auf den Oberflächen innerhalb kurzer Zeit zurück.